Entstehungsgeschichte, Epoche und Gattung

Entstehung und autobiografische Bezüge

Im Juli des Jahres 1941 ist für den 20-jährigen Wolfgang Borchert das Leben als Zivilist vorbei. Der Krieg holt auch ihn ein. Es folgen vier Jahre als Soldat, in denen er verwundet wird und zwei Gefängnisaufenthalte absolvieren muss. In dieser Zeit erkrankt er schwer. Bereits 1942 treten die ersten Erscheinungen einer Gelbsucht auf, doch zum Auskurieren bleibt keine Möglichkeit. 

Die Leberkrankheit begleitet den Autor immer noch, als er am Ende des Krieges von französischen Soldaten gefangen genommen wird, aus der Gefangenschaft flieht und 600 Kilometer in seine Heimatstadt Hamburg wandert. Dort engagiert er sich zwar zuerst für das Theater und wird sogar Regieassistent im Hamburger Schauspielhaus, doch schon bald fesselt ihn die stark geschädigte Leber ans Bett. Die Ärzte im Elisabeth-Krankenhaus teilen den Eltern 1946 mit, dass der junge Schriftsteller höchstens noch ein Jahr zu leben habe, es könne allerdings auch in drei Tagen schon so weit sein. 

Zuhause angekommen, schreibt Borchert gegen die Krankheit an. Bis Ende des Jahres entstehen 24 Prosastücke. Im Januar 1947 schreibt er in acht Tagen das Drama „Draußen vor der Tür“, welches ihn in kürzester Zeit in ganz Deutschland berühmt macht. Im selben Monat entsteht auch die Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“. In beiden Stücken kommt der Dualismus in der Seele des Autors besonders stark zum Ausdruck: Die Verzweiflung und die Hoffnung, die Ablehnung der Vergangenheit, die Wut über den sinnlosen Krieg und die Zuversicht im Blick auf eine bessere Zukunft. Wie in allen seinen Texten verarbeitet der Autor auch in diesen Kurzgeschichten das Erlebte. Unmittelbar schildert er die Welt um ihn herum: Das Deutschland der Nachkriegszeit, das Leben in den Trümmern der Stadt Hamburg. 

Historischer Hintergrund: Krieg und Kinder. Bombardierung und Zerstörung der deutschen Städte im Zweiten Weltkrieg. 

Der Zweite Weltkrieg ist die erste militärische Auseinandersetzung zwischen Staaten, bei der die Luftwaffe mit über Sieg und Niederlage entscheidet. Mit dem Beginn des Krieges im Jahr 1939 greift die deutsche Luftwaffe die polnische Stadt Warschau an, es folgen weitere Großstädte Europas. Zunächst werden strategisch Fabriken, militärische Stützpunkte und Verkehrswege angegriffen und zerstört, doch dann zielen die Bombardierungen auch auf die Wohngebiete ab. 

Die Menschen leben aufgrund der Luftangriffe in ständiger Angst. Die Bunker bieten nicht genug Schu...

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